Das Übergangsmanagement begreift die Entlassungsvorbereitung als einen zentralen Handlungsschwerpunkt. Das Augenmerk liegt auf der gesamten Haftdauer als Behandlungszeit und vor allem auf der Betreuung nach der Haft. Zur sozialen und beruflichen Wiedereingliederung ist ein professionelles Übergangsmanagement notwendig.
Die Wiedereingliederung straffälliger Menschen ist eine Gemeinschaftsaufgabe vieler Institutionen und letztlich auch der Gesellschaft. Es liegt im Interesse aller, dass sie bestmöglich auf ein Leben in Freiheit vorbereitet sind und hier auf Hilfe- und Kontrollstrukturen treffen, die miteinander verzahnt und nicht voneinander abgegrenzt sind.
Neben den Aktivitäten für einen gelungenen Übergang der verschiedenen Fachdienste in den Haftanstalten, gibt es auch viele verschiedene Projekte und Angegebote externer Träger und Institutionen. Eine Auswahl wird im folgenden vorgestellt.
Der Verein Freie Hilfe Berlin e.V. bietet Beratungs- und Unterstützungsleistungen für Straffällige, von Haft bedrohte Menschen, Haftentlassene und deren Angehörige in verschiedenen Haftenastalten in Berlin an. Die Vorbereitung der Entlassung und die Unterstützung im Übergang und nach der Haft ist dabei von besonders großer Bedeutung.
IsA-K ist eine Beschäftigungs- und Beratungsstelle für straffällige Frauen zur Tilgung von gerichtlichen Auflagen und Geldstrafen durch freie Arbeit. Die Ziele unserer Arbeit sind die Haftvermeidung oder die Haftverkürzung.
Zielgruppe der niedrigschwelligen Einrichtung sind von Inhaftierung bedrohte oder inhaftierte Frauen, die ihre Geldstrafe nicht zahlen können und die in ihrer Arbeitsfähigkeit sehr eingeschränkt sind.
Das Projekt unterstützt gemeinsam mit Netzwerkpartner_innen und ehrenamtlich arbeitenden Mentor_innen junge haftentlassene oder straffällige Frauen und Männer dabei, im Beruf Fuß zu fassen. Die Kooperationspartner_innen sind: die Agentur für Arbeit, Jobcenter, mehrere Berliner Justizvollzugsanstalten, Bewährungshilfe, Jugendbewährungshilfe und Unternehmen.
Zielgruppe des Projektes sind Inhaftierte der Jugendstrafanstalt Berlin, die eine Jugendstrafe über zwei Jahre verbüßen und bei denen Führungsaufsicht besteht sowie Inhaftierte, bei denen eine Reststrafenaussetzung auf Bewährung erfolgen wird. Netzcoach bietet eine umfangreiche und niedrigschwellige Beratung u.a. zu den Themen Dokumente im Übergang, Klärung der finanziellen Situation und Möglichkeiten der Unterbringung.
Startpunkt ist ein Beratungs- und Begleitungsangebot für inhaftierte Jugendliche und Heranwachsende, die sogenannte "Endstrafer" sind. Das Team von Startpunkt unterstützt die jungen Menschen unter anderem bei der Wohnraumbeschaffung, bei Antragstellungen, z.B. Arbeitslosengeld II, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder bei einer bestehenden Schuldenproblematik.
Die Beratungsstelle Tamar berät und unterstützt straffällig gewordene Frauen bei einer Inhaftierung sowie ihre Angehörigen. Dabei können alle Themen und Probleme rund um eine Inhaftierung ermittelt und gemeinsam Lösungen gefunden werden. Straffälligen Frauen soll eine menschenwürdige und legale Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft ermöglicht und die Begleitung des Resozialisierungsprozesses gesichert werden.
Zum Angebot des Sozialdienstes Katholischer Frauen gehört auch Kid Mobil. Eherenamtliche begleiten hier Kinder zu den Spielsprechstunden in die Haftanstalt.